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Salvaje Selva in Spanien: Expressive Abstraktion mit Gravurtechniken auf Wänden

, by Katia Hermann

Erster Kontakt mit Kunst durch die Familie

Salvaje Selva wurde 1993 in Yecla, einer Kleinstadt im Norden Murcias, geboren und wuchs in der Stadt Murcia auf. In seiner Kindheit sah er sich gerne Zeichentrickfilme an und begann regelmäßig zu zeichnen. Sein Vater hatte wie sein Großvater ein Faible für Malerei und seine Mutter interessierte sich für Kunstgeschichte. Sie besaßen viele Bücher über den Impressionismus und Postimpressionismus, und Selva sah sie sich immer wieder an. Gemälde von Munch, Van Gogh, Kirchner und auch von Goya hinterließen bei ihm einen starken Eindruck. Sein Großvater leitete das Kulturzentrum seiner Stadt, kümmerte sich um Ausstellungen und sammelte Kunstwerke, darunter auch Gemälde eines Nachahmers von El Greco mit dieser besonderen dynamischen Pinselführung, an die sich Selva heute noch erinnert. Ein Schwager seiner Mutter war ein Comiczeichner, der sich auf politische Satire spezialisiert hatte. Selva verbrachte einige Sommer mit ihm auf dem Land und sah ihm beim Aquarellieren und Zeichnen zu. Zur gleichen Zeit begann sein nahstehender Cousin, mit nur 11 Jahren, Graffiti zu sprühen, und brachte Selva alles bei, was er über Style Writing wusste. Und in seiner Stadt Murcia gab es bereits Graffiti auf den Straßen, an Autobahnen und in Tunneln. Diese seltsamen Formen, die wie Buchstaben aussahen, weckten Selva’s Neugierde. Es war in den frühen 2000er Jahren, und er erinnert sich, dass er bereits Wandmalereien mit gestreckten Buchstaben sah, oft dreidimensional, mit Zeichen, vielen Elementen, komplex und ungewöhnlich für die damalige Zeit.



Anfänge des Style Writing, Beobachten der Szene, Teil von Crews werden

Als Selva etwa 11 Jahre alt war, fing er an, Buchstaben zu skizzieren, und versuchte, in seinen Zeichensitzungen Pieces zu schaffen. An den Wänden des Sommerhauses seiner Familie konnte Selva mit Sprühdosen experimentieren, die er geschenkt bekam. Er erkundete die Umgebung dieses Hauses, Ruinen am Rande des Berges, Tunnel und weiteres altes Gemäuer, die er auf Feldern fand. Auch mit den Farbresten vom Hausbau malte er viel und genoss die Zeit allein an verlassenen Orten. Später, in der Highschool, gründete er eine Crew, brachte Freunden das Malen von Buchstaben bei und begann, andere Writer in der Stadt zu treffen, die trotz seines Alters bereits einen Namen in der lokalen Szene hatten. Selva nahm verschiedene Namen an, wie z. B. BRUJO, dann in 2010, JUNGLE. Im Jahr 2013 begann er, die spanische Version SELVA zu malen, ihm gefielen die Buchstaben und die Phonetik besser.

Da er sich für die lokale Szene interessierte, beobachtete Selva von Anfang an die Arbeiten anderer Graffiti-Writer. Einer seiner Lieblingswriter in seiner Stadt war Saezoner/Opio. In den frühen 2000er Jahren malte er bereits Pieces mit seltsamen, experimentellen Hintergründen und Figuren. Einige großformatigen Werke zeigten barocke Typografie voller Details, riesige Schablonenmotive und kunstvolle Bombings. Mit seiner Crew 543doom organisierte er auch kollektive Wandmalereien, die Realismus, Comic-Kunst, Kubismus, Graffiti und weitere Stile miteinander verbanden. Ein weiterer bedeutender Writer damals war Jhoez98, mit dem Selva später eine Crew gründete. Auch sein Stil war sehr experimentell. In Murcia gab es seit der Zeit der ersten ZNP-Crew (die ursprünglich auf den Grundsätzen der Zulu-Nation basierte) eine Kultur für das Schaffen großer kollektiver Wandgemälde, die eine Botschaft oder Idee vermittelten. In der ganzen Stadt gab es viele Halls of fame, auf denen man häufig auch Bilder von Charakters fand. Selva schaute oft den erfahreneren Writern beim Malen zu und lernte viel daraus, indem er sie einfach nur beobachtete. Eine weitere Quelle für sein Wissen waren das Internet und Publikationen wie Fanzines, in denen er Klassiker wie Swet, Reso, Dare, Cantwo, Bates und Mode2 entdeckte. Selva beschreibt, dass er sich damals wie ein Schwamm fühlte, der jede visuelle Sprache aufsaugte, da er die Arbeiten vieler verschiedener lokaler und internationaler Writer kannte. Später entdeckte er den Graffuturismus und die französische Post-Graffiti-Szene. Yann Loutsider ist einer seiner Lieblingskünstler, ebenso wie Bims und Vunik wegen ihrer besonderen Texturen. Seine spanischen Künstlerfreunde Emilio Cerezo und Laguna, mit denen er immer noch regelmäßig zusammenarbeitet, sind eine weitere große Inspirationsquelle, da sie in seinen Augen wahre Meister sind.

Im Laufe der Jahre war Selva in vielen Crews aktiv. Seine erste Crew war UKM in der Highschool. Im Jahr 2011 wurde er Mitglied der Crew seines Cousins namens CERO COMERCIO. Später schloss er sich einer der mächtigsten Crews seiner Stadt an: die 450. Die von Jhoez angeführte Crew, zu der auch Niger, Romeo, Waker, Ceors, Dasen und Silent gehören, wurde später mit Cero Comercio zu der 450COPS (450 + 0 COMERCIO POSSE). Aber Selva’s wichtigste Crew ist und bleibt QATRS. Er gründete sie mit seinen engsten Freunden: Kako, Chose, Penas, Risk, Remo, Niger, Blues, Poncho, Trayan, und Lucas.
In Madrid, als Selva im Jahre 2015 dort hinzog, traf er neue Freunde und gründete die Gruppe PETRONZA mit DMS1, Sonek und Juanito Ilógico. Er war auch Teil von La Cofradia mit Sea, Miek, Gerbos und DMS1. Zudem trat er dem Keller-Kollektiv mit anderen urbanen Künstlern wie NSN997, RBN, Kerú de Kolorz, Will Yacome, Savelga, Gerbos, Porfavorhh bei. In rund 20 Jahren war Selva in vielen Crews und Kollektiven aktiv. Für ihn liegt ein großer Teil der Magie von Graffiti in den Freundschaften und Bindungen, die dadurch entstehen.



Studium der Bildenden Kunst mit Spezialisierung auf Gravur-und Drucktechniken

2009 beschloss Selva, ein Kunst-Bachelorstudium an einer anderen Oberschule, der IES Floridablanca in Murcia, zu absolvieren. Dort erhielt er sogar die Erlaubnis, Wandmalereien in der Schule anzufertigen. 2011, nach zwei Jahren, ging er schließlich an die Universität in Murcia und studierte Bildende Kunst. Er erinnert sich, dass er dort andere Kunstdisziplinen wie Performance, Installation oder Videokunst praktizieren musste, die ihm nicht gefielen. Er wollte aber nur zeichnen und malen.
Im Jahr 2013 hatte er einen Autounfall und erhielt eine finanzielle Entschädigung, die ihm half, im letzten Jahr seines Studiums ein Erasmus-Programm zu absolvieren. So ging er 2014 nach Neapel, Italien, und spezialisierte sich dort ein Jahr lang in Gravur- und Drucktechniken. Gleich nach seiner Ankunft ging er draussen malen und lernte den Writer Giovanni Timpani „Zonk“ kennen, der sich als Techniker in der Druckwerkstatt an der Kunstakademie entpuppte. Als Selva nach Spanien zurückkehrte, wollte er das Studium der Gravur fortsetzen und entschied, 2015 einen Master an der Casa de la Moneda in Madrid zu machen. Es handelte sich um einen der wenigen Masterstudiengänge für Gravur auf nationaler Ebene, und Selva konnte sich zwei weitere Jahre lang weiterbilden und mehr über Zeichnungen- und Gravurtechniken lernen. Seitdem lebt Selva in Madrid. Laut Selva brachten ihm die Gravurtechniken viel über Schichtung und Möglichkeiten bei, Volumen, zarte Texturen, tiefe Farben wie mit Tinte und große Tonskalen durch Lasuren zu erzeugen.



Organische, expressive, abstrakte Malerei auf Wänden

In den ersten 10 Jahren seiner Graffiti-Praxis malte Selva hauptsächlich Wild Style-Buchstaben und Charakters, wobei er beides auf experimentelle Weise kombinierte und diese zu komplexeren, malerischen, expressiven Werken mit besonderer Dynamik entwickelte. Um 2017, als er feststellte, dass Buchstaben und Figuren ihn nicht mehr so sehr inspirierten und sich seine Interessen und seine Sensibilität mehr auf Linien und Texturen konzentrierten, entwickelte Selva seine besondere abstrakte Bildsprache. In den ersten Jahren, in denen er die Abstraktion praktizierte, waren seine Formen wie farbige Flammen ausdrucksstark und expansiv, impulsiv und spontan, die Geste und die Dynamik standen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. In den letzten sechs Jahren wurde sein abstraktes Werk konstruierter, komplexer und vielschichtiger, mit originellen und herausragenden Techniken. Selva folgt dabei nicht einer bestimmten Methode, sondern einigen Prinzipien. Er glaubt, dass es in der Malerei darum geht, Gefühl und Strategie zu verbinden. Die Freiheit ist entscheidend, aber der Künstler sollte wissen, wie er Arbeitsschritte und Farbschichten intelligent organisiert. Je nach Werk erstellt Selva einen bestimmten Plan. Aber seine Arbeitsmethoden variieren, denn in seinen Augen ist jedes Werk, jedes Gemälde, eine eigene Welt. Er versucht, flexibel zu sein und sich vor Ort anzupassen, um einen Flow für jedes Werk im Raum zu erhalten. Letztendlich, so sagt er, geht es darum, ein Problem zu stellen und die beste Lösung für ein Bild in seiner Umgebung zu finden. Und schließlich improvisiert Selva bei seinen unbeauftragten Wandmalereien die meiste Zeit während des Prozesses, denn für ihn ist diese Freiheit entscheidend für den kreativen Prozess und das Eingehen von Risiken. Denn am Ende ist es nicht wichtig, wie ein Werk beginnt, sondern wie es endet, sagt er, und man muss sensibel für den Prozess sein und einen Dialog mit der Farbe selbst führen.



Entwicklung spezieller Techniken für seine eigene Bildsprache

Die von Selva verwendeten Techniken variierten im Laufe der Jahre, aber sein Hauptinstrument bleibt der Sprühlack und die Dose. Er hat gelernt, viele Effekte und Arten von Linien, Farbverläufen, Körnigkeiten und Capstriche zu kontrollieren. Seit einigen Jahren arbeitet er mit Mischtechniken und hat aus verschiedenen Gründen Acrylfarbe in sein Repertoire mit aufgenommen. Sein Bedürfnis, Neues zu erforschen und auszuprobieren, hat ihn dazu gebracht, seine Farbpalette mit Acryl zu erweitern, zu mischen, während es noch nass ist, Impastos und Texturen mit Reliefs zu schaffen, Lasuren und Waschungen vorzunehmen, sowie Rolle und Pinsel für gestische Arbeiten zu verwenden. Derzeit kombiniert er den Abdruck großer Rollen mit der Arbeit mit Hochdrucksprühdosen wie MadMaxxx oder Ultrawide. Die Idee dahinter ist, größere Formate in Angriff nehmen zu können, ohne dass die Gesten klein oder anekdotisch werden. Er ist ein Fan von Astro Fat Caps und Lego Caps wegen ihrer transparenten Linien, die sich öffnen und schließen lassen, und verwendet diese für Tubenformen, die er anbringt, um Muster zu schaffen. Oft verwendet er Transversale, deren ätherische Farbverläufe er durch Kippen des Sprühstrahls erreicht.

Ausgehend von einem hellen Hintergrund schafft er mit Klebeband oder Papier Reserven, um den Hintergrund zu erhalten, und fügt Schichten von Effekten in einer mittleren Farbe hinzu, später in einer dunkleren. Nachdem er die Reserven entfernt hat, überlegt er, wie er die Details anpassen kann, damit alles funktioniert. Manchmal verwendet er wässrige Acrylfarben auf der gesamten Oberfläche und baut Lücken und Ränder auf. Mit nassen Lösungen kann er zum Beispiel die Geste eines Pinselstrichs festhalten. Dazu verwendet er Seife oder Schlamm, also Dinge, die Flächen bedecken können und sich anschließend mit Wasser entfernen lassen. Für seine originellen, zarten Transparenzen verwendet er zum Beispiel breite Düsen, trägt vorsichtig Farbverläufe und halbtransparente Striche auf und arbeitet in Schichten wie ein Graveur. Was die Wahl der Farben angeht, so arbeitet er intuitiv. Manchmal probiert er ungewöhnliche Töne aus, um sich zu zwingen, sie zu verwenden. Selva glaubt, dass Farbe nicht nur eine Frage der Kombination, sondern auch der Proportionen ist. Die gleiche Palette kann funktionieren oder nicht, je nach Menge der einzelnen Farben. Selva hat spezielle Farbkombinationen entwickelt, Schichten aus transparenten Tönen, eine vibrierende Chromatik, die er sorgfältig, präzise, und dennoch lebendig und dynamisch aufträgt.

Der sichtbare Einsatz, die Geste spielt in seinem Werk eine entscheidende Rolle, ebenso wie in der lyrischen Abstraktion, einer weiteren Inspirationsquelle für Selva. Oftmals riskiert er mit einem einzigen Strich alles, denn das Schönste an der Malerei ist in seinen Augen eine gute Geste. Viele Werke sind auf reinen Effekten und erste Linien aufgebaut. Deshalb spricht er oft von „Konstruktionen“ für seine Werke, die nach und nach sich zusammen bauen. Manchmal definiert er einen Rahmen an der Wand, um die Architektur hervorzuheben und das Werk in diese zu integrieren, was der Arbeit mehr Nüchternheit verleiht. Das hilft auch dabei, Kontraste zu erzeugen, die den Wert der verschiedenen Texturen hervorheben, laut ihm.
In seinen jüngsten Werken ist der Einfluss der Collage, der gestischen Malerei oder der lyrischen und organischen Abstraktion sehr präsent. Als leidenschaftlicher Anhänger der Barockmalerei, insbesondere des flämischen Barocks, hat Selva mehrere mehr oder weniger abstrakte Werke geschaffen, die vom Barock inspiriert sind, wie etwa eine von Rubens inspirierte Serie. Folglich sind Hommagen an die klassische Malerei Teil seines Diskurses, der auf dem Verständnis der Malerei als einer universellen Sprache beruht, die verschiedene Epochen durchläuft und dabei gemeinsame Elemente bewahrt. Die alten Expressionisten pflegten zu sagen, dass das „Objekt“ ein Vorwand für den Künstler ist, um seine besondere Art des Schaffens zu projizieren, und Selva glaubt fest an diesen Ansatz. Er betrachtet die Malerei als Selbstzweck und versucht diese durch ihre abstrakten Werte auszudrücken. Schönheit liegt laut ihm in der Sprache der Malerei selbst, und Selva erforscht und sucht nach Bildern, die diese Magie des Ausdrucks haben, wo Worte versagen.



Die Arbeit im Atelier versus im Freien

Sketchen ist für Selva von Anfang an sehr wichtig gewesen. Auch wenn er ohne große Erwartungen skizziert, ist diese Praxis ein wichtiger Teil seiner visuellen Forschung im Atelier: Studien von Gesten, Komposition, Farbe, Textur. Manchmal beginnt er mit kleinen Skizzen, die er mit Graphit- oder Kohlestiften anfertigt, um Kompositionen zu erkunden. Fotos, die er macht, geben ihm ebenfalls Ideen für Farben oder Formen. Gelegentlich fertigt er für Auftragsprojekte eine Skizze an, um sie später zu kopieren (mit Änderungen während des Prozesses).
Seine Atelierpraxis ist Teil seiner künstlerischen Erkundung und beeinflusst auch seine groß angelegten Wandmalereien. Der Hauptunterschied besteht darin, dass es im Atelier keinen Kontext gibt, sagt er. Wenn man ein Wandgemälde schafft, setzt man sich mit der Umgebung auseinander. Wenn man im Freien arbeitet, ist man den Elementen ausgesetzt, es ist viel physischer und flüchtiger, sodass es am besten ist, an einem Tag fertig zu werden und Fotos bei gutem Licht zu machen (das Werk könnte nicht mehr existieren oder zerstört sein, wenn man zurückkommt). Im Atelier hat man dieses Problem nicht. Dort arbeitet Selva mit Sprühfarbe, Pastell, Kohle auf Papier, stellt Monotypien her und druckt mit der Presse, oder er malt mit Sprühfarbe, Acryl oder Öl auf Leinwand. Manchmal schafft er für sich selbst, manchmal arbeitet er an Auftragsarbeiten für ein bestimmtes Projekt mit besonderen Bedingungen. Im Allgemeinen zieht er es vor, im Atelier an kleinen Formaten zu arbeiten, die weniger Platz beanspruchen.



Neben dieser einsamen Arbeit im Studio sind Kollaborationen im Freien für Salve immer noch sehr wichtig. Er tut sich häufig mit Freunden zusammen, um gemeinsam etwas an Wänden zu schaffen. Und in der Post-Graffiti-Szene bedeutet Zusammenarbeit heutzutage, dass man sich zusammenschließt, das Werk eines anderen Künstlers teils übermalt und ihn auch über das eigene malen lässt. Für Selva ist das wie eine weitere Zutat im Rezept – es sorgt für mehr Aufregung und hilft, das eigene Ego beiseite zu schieben. Die großartigen Dinge, die aus der Teamarbeit entstehen können, sind die Möglichkeiten, die man nie alleine entdecken würde. Oftmals gibt es auch Arbeiten, die über Jahre hinweg unvollendet bleiben. Im Juli 2022 malte Selva drei Tage lang mit Laguna, und sie schufen 30 gemeinsame Werke. Laut Selva stellt diese Arbeit im Team auch das eigene System um: „Nach diesen Begegnungen sieht man die Malerei mit anderen Augen – man muss sich einer Herausforderung stellen und alle seine Tricks anwenden. Danach hat man das Bedürfnis, seine eigene Arbeitsweise zu überdenken und neue Wege für die Zukunft zu finden.“

Die Graffiti-Praxis hatte einen bedeutenden Einfluss auf Selva’s künstlerische Entwicklung zu anfangs und tut dies auch weiterhin. Selva’s Interesse an Graffiti hat sich irgendwie mit seinem breiteren Interesse an Kunst überschnitten. Doch das Wesen vom Graffiti Writing, sein freier und ausdrucksstarker Geist, hat seine Arbeit tief durchdrungen, und seinen künstlerischen Ansatz in Bezug auf Komposition, Farbverwendung und das Experimentieren mit verschiedenen Stilen und Techniken stark beeinflusst. Neben seiner Arbeit im Atelier malt Salvaje Selva immer noch an verlassenen Orten, weil er glaubt, dass dort die reinste Form der Malerei entsteht, wo ein Maler die größte Freiheit finden kann. Diese Mal-Sessions und die finalen Fotos der Wandmalereien in situ sind daher in seinen Augen unbezahlbar.


instagram.com/salvaje_selva


Katia Hermann
French-German art historian, curator and writer. After her studies of art history and cultural management in Paris, Katia moved to Berlin in 2001. For twenty years, she has worked as a freelance exhibition-maker/curator, cultural manager, writer and translator. After working for documentary film- and exhibition productions, she curated thematic exhibitions of modern & contemporary art and photography for institutions, project spaces and galleries. She always endeavors to promote artists with contemporary relevant topics, new visual languages, and tries to mediate to a wide public. After her research grant for fine arts with the topic Urban Art Berlin (Berliner Senate Department of Culture and Europe) in 2017, she initiated and coordinated the Urban Art Week in Berlin in 2018 and 2019. The photo exhibition BERLIN: WRITING GRAFFITI started 2019 to tour to Brussels with a publication. Beside her curatorial practice, Katia gives art tours and writes about urban art, contemporary art, and in particular about post-graffiti painters for magazines and blogs.

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