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RIP DUHS 16.04.1976 – 05.07.2019

, by Katja Aksenenka

Ehre dem, dem Ehre gebührt!

Die aus Neukölln stammende Berliner Graffiti Legende DUHS malte bereits seit den 90er Jahren in verschiedenen Crews, darunter auch in der MSB und DAT Crew. Auch wenn er seit den 2000ern nicht mehr illegal tätig war, konnte man DUHS dennoch regelmäßig an den Halls of Fame begegnen. Nach langer Krankheit verstarb DUHS Am 05.07.2019 und hinterließ an den Wänden und in den Seelen all seiner Freunde, Kollegen, Crewmitglieder eine Leere, die die Berliner Szene versuchte mit Farbe und Styles zu füllen. Bei verschiedenen Writertreffen am Mauerpark, Priesterweg, an der alten Feuerwache und auch an weiteren Halls entstanden zahlreiche Werke zu Ehren DUHS, deren Resonanz auf den Social Media Kanälen seine Wichtigkeit in der Berliner Sprüher Szene unterstreicht.


Aktion von TICK am S-Bahnhof Lankwitz

Eine der flächenmäßig und styletechnisch ausgefeilten Aktionen nach dem Todestag ist die des Berliner Writers TICK, der in den Crews CMD, DH, 12V und Vapeilas teils seit Mitte der 90er aktiv ist. Nicht nur aufgrund der langjährigen Bekanntschaft in der Szene, auch aufgrund der angenehmen Persönlichkeit von DUHS gestaltete TICK ihm zum Gedenken eine Wand in Süd-Berlin:

„Ich lernte ihn circa 2008 kennen und empfand ihn immer als einen angenehmen, geselligen Menschen, der gerne bei einem Bier ein Schwätzchen hielt. Mit ihm konnte man gut lachen, aber auch über persönliche und szenekritische Themen sprechen.“

TICK – wie er sich seit den 90er Jahren bezeichnet hatte und auch zum Künstlerkollektiv „Team Black Berlin“ gehört, ist einer der kontinuierlichen aktiven Berliner Writern. Seit fast 30 Jahren erkämpft sich TICK entweder mit Trainwriting oder auch Installationen an öffentlichen Plätzen seinen kreativen Raum in der Stadt. In einer Stadt, die ihre räumliche Freiheit immer weiter einbüßen muss und durch Überwachungssysteme der ästhetische Handlungsspielraum eingeengt wird. Auch die Stelle am S-Bahnhof in Lankwitz bedurfte einer gewissen Vorbereitungszeit:

„Dort war ein circa 10 Jahre altes, verwittertes TB Streichbombing und ich wollte eigentlich ein eigenes Konzept dort machen. Spontan entschied ich mich, dort was für Duhs zu machen; Farbe hatte ich am start…“



Die Idee und ihre Umsetzung

Die konkrete Idee entstand jedoch erst während der Aktion selbst. Das Vorstreichen der mit vertikalen Rillen strukturierten Wand, als auch die mangelnde „Ausrüstung“  – „keine Maler-Teleskopstange, sondern nur so’n 1,50 Meter Stiel von meinem Wischmopp“ gestaltete die Bemalung der circa 4 Meter hohen Wand als ziemlich schwierig.

„Ich entschied mich, eine 3D Installation mit anzubringen – einen 1 m lang plastischen „Time“ Schriftzug. Zu dem Schriftzug hatte ich mir einen passenden Spruch ausgesucht, mit dem ich den 3D Effekt integrieren wollte. Selbst mit einer Leiter war es nicht einfach oben in der ersten Reihe das „YOU LIFE TWICE“ zu schreiben damit der „TIME“ Schriftzug mittig in der freien Fläche unter dem geschriebenen Satz mit Betonkleber angebracht werden konnte.“

Das zu Ehren des Writers DUHS entstandene Kunstwerk in Form eines Pieces und einer plastischen Installation kann nun immer noch an der S-Bahn Station Lankwitz besichtigt werden. Wer weiß, wie lange das selbstautorisierte Werk noch bleibt.



facebook.com/030Tick
instagram.com/tick.one


URBANPRESENTS distanziert sich ausdrücklich von allen illegalen Aktivitäten, die in diesem Blogpost gezeigt werden.
Das gezeigte Material wurde anonym und über Dritte zugetragen und ist in keinem Fall zur Nachahmung geeignet! 
Der Blogpost dient lediglich dokumentarischen Zwecken.

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